Kapitel 26
Das Paradox of choice (dt.: Auswahlparadox) ist ein Phänomen, bei dem eine Entscheidungsfindung umso schwieriger wird, je mehr Wahloptionen zur Verfügung stehen. Das Paradox of choice widerspricht damit der noch immer weitverbreiteten Vorstellung des „Homo oeconomicus“, wonach eine Entscheidung für Menschen umso einfacher sein sollte und sie dabei umso glücklicher sein müssten, je mehr Auswahloptionen zur Verfügung stehen. Hinter dieser ökonomischen Vorstellung verbirgt sich die (widerlegte) Annahme, dass mit jeder zusätzlichen Entscheidungsoption auch die Wahrscheinlichkeit steigt, für ein individuelles Bedürfnis oder Problem eine (noch) bessere Befriedigung oder Lösung zu erhalten. Jedoch illustriert das Auswahlparadox, dass bei dieser ökonomischen Annahme in der Realität das Gegenteil der Fall ist.
Zur besonderen Bekanntheit hat es hierbei eine Studie von Sheena Iyengar und Mark Lepper aus dem Jahr 2000 zum Kaufverhalten von Marmeladesorten gebracht. Die Forscher untersuchten in einem kalifornischen Delikatessengeschäft, wie sich eine große und eine kleine Auswahl an Marmeladesorten sowohl auf das Kundeninteresse als auch auf das Kaufverhalten auswirken. Hierzu präsentierten die Forscher an einem Verkaufsstand einmal ein großes Angebot von 24 Marmeladesorten und ein anderes Mal ein kleines Angebot mit nur 6 Sorten. Am Ende des Testzeitraums zeigte sich, dass der Stand mit der großen Auswahl an Marmeladensorten insgesamt 60 Prozent aller Interessenten anlockte, während es bei einer kleinen Auswahl nur 40 Prozent waren. Überraschenderweise zeigte sich jedoch auch, dass bei einer großen Auswahl nur 2 Prozent aller Interessenten ein Marmeladenglas kauften, während bei der kleinen Auswahl 12 Prozent der Interessenten zu einem Glas griffen.
Wenn Sie sich jetzt fragen, ob zwischen dem Paradox of choice und der Status-Quo-Verzerrung nicht eine gewisse Verbindung besteht, dann haben Sie recht. Denn je größer die Auswahl an Alternativen ist, desto größer ist der Drang, den aktuellen Status beizubehalten. Je leichter Sie es also Ihren Mitmenschen machen, bei einer großen Auswahl von Alternativen „die richtige“ auszuwählen, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass diese sich auch für eine Alternative entscheiden und nicht im Status-Quo verbleiben. Wie sehr sich die Berücksichtigung dieses Umstands wirtschaftlich auszahlen kann, konnte beispielsweise der US-Konzern Procter & Gable bei seiner Shampoo-Marke „Head & Shoulders“ zeigen. Indem der Konzern die überfordernde Angebotspalette von 26 auf „nur noch“ 15 Sorten der Marke reduzierte, konnte eine Verkaufssteigerung von 10 Prozent erzielt werden.
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Ein weiteres Beispiel für das Auswahlparadoxon ist das Online-Dating, welches viele Menschen unglücklich und allein zurücklässt. Denn die große Auswahl an potenziellen Partnern führt dazu, dass viele Menschen nicht das Gefühl entwickeln, den „Richtigen“ bzw. die „Richtige“ gefunden zu haben. Stattdessen führt die große Auswahl zu einem Teufelskreis, bei der endlos weitergesucht wird und man ständig die Sorge hat, etwas Besseres zu verpassen.
Patrick Michalowski berät kleinere und mittelständische Unternehmen bei der psychologischen Optimierung ihrer Marketingaktivitäten. Er hat erfolgreich mehrere Studiengänge im Bereich Wirtschaft, Medien und Psychologie absolviert und ist darüber hinaus zertifizierter Referent für psychologische Kommunikationsprozesse (PFH)
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