Werbung in Suchmaschinen bietet für Kanzleien ein enormes Potenzial zur Mandantengewinnung. Erste Anlaufstelle dafür ist Google, das mit über 95 Prozent aller Suchanfragen in Deutschland klarer Marktführer ist.
Um dabei Kosten zu sparen, verwalten viele Kanzleien und Rechtsanwälte ihre Werbekampagnen selbst. Jedoch reicht hierbei oft schon eine kleine Einstellung oder ein unachtsamer Fehler aus, um die Kosten explodieren zu lassen und den vermeintlich schnellen Werbeerfolg ins Gegenteil zu verkehren.
Die folgenden sechs Tipps zeigen Ihnen, wie Sie die häufigsten Fehler bei Google Ads vermeiden und dadurch Ihren Werbeerfolg verbessern.
Bevor Sie mit der Umsetzung der Tipps beginnen, eine grundsätzliche Anmerkung, die Sie stets im Hinterkopf präsent haben sollten: Mit Ads (ehem. AdWords) bietet Google ein attraktives Werkzeug, um im Online-Marketing erfolgreich durchstarten zu können. Allerdings verfolgt Google als einer der größten und wertvollsten börsennotierten Konzerne der Welt, hierbei knallhart das Ziel der Gewinnmaximierung. Deswegen sind in Ads (wie auch in zahlreichen anderen Google Produkten) standardmäßig oft Optionen vorausgewählt, die zwar für den Gewinn von Google sehr nützlich, für Sie jedoch nicht unbedingt von Vorteil sind.
Wenn Sie bei einer bereits bestehenden Kampagne nachträglich das Werbenetzwerk ändern möchten, so wählen Sie die entsprechende Kampagne aus und gehen dann auf den hellblauen Reiter „Detaillierte Informationen“, der sich unter der oberen grauen Menüleiste rechts neben „Status“, „Optimierungsfaktor“, „Typ“ und „Budget“ befindet. Wenn sich das Submenü ausgeklappt hat, gehen Sie oben rechts zu „In den Einstellungen bearbeiten“ und wählen dann bei „Werbenetzwerke“ die Option „Google Displaynetzwerk einbeziehen“ ab.
Wie beim Werbenetzwerk ist auch der Standort standardmäßig vorausgewählt: Hier mit der Einstellung „Deutschland“. Für einige Rechtsgebiete, wie z.B. dem Urheberrecht, kann dies eine zielführende Einstellung sein. In den meisten Anwendungsfällen führt diese Einstellung jedoch zu hohen Streuverlusten und unnötigen Kosten. Dies können Sie jedoch ganz einfach ändern, indem Sie bei „Standorte“ ihre exakte Zielregion einstellen, in der ihre Werbeanzeigen ausgespielt werden sollen. Klicken Sie hierfür auf „Weiteren Standort eingeben“ und gehen dann auf „Erweiterte Suche“. Es öffnet sich daraufhin ein neues Fenster mit einer Weltkarte. Im Feld „Standort für Ausrichtung oder Ausschluss eingeben“ können Sie Städte und/oder Postleitzahlen (wenn diese verfügbar sind) eingeben. Wenn Sie wiederum in einem Radius um einen Ort werben möchten, wählen Sie statt „Standort“ die Option „Radius“ aus. Beachten Sie, dass standardmäßig nicht Kilometer (km), sondern Meilen (mi) eingestellt sind.
Beachten Sie ebenfalls, dass sobald Sie einen neuen Standort bei einer Kampagne auswählen, dieser automatisch zum voreingestellten Standard bei einer zukünftigen neuen Kampagne wird. Es ist daher notwendig, bei jeder neuen Kampagne auch den dazugehörigen Standort auf seine Richtigkeit zu überprüfen.
Überprüfen Sie in diesem Zusammenhang auch, ob in Ihren Anzeigengruppen oder Kampagnen gleiche Keywords mehrfach vorhanden sind. Sollten welche vorhanden sein, entfernen Sie die Doppelungen, da diese zu schlechterer Leistung und zu höheren Kosten führen.
Google selbst nennt hierbei folgendes Beispiel: Wenn das gebuchte Keyword „Diätplan wenig Kohlenhydrate“ lautet, erfolgt die Anzeigenschaltungen u.a. bei folgenden Suchanfragen:
„kohlenhydratfreie Lebensmittel“
„Diäten mit wenig Kohlenhydraten“
„Rezepte wenig Kalorien“
„mediterrane Diätpläne“
„Diätkost kohlenhydratarm“
Wie Sie hieran erkennen können, ist dies ein sehr weites und teils auch unerwartetes Spektrum, das mit dem Keyword abgedeckt wird. Um eine bessere Kontrolle über Ihre Anzeigenschaltungen zu erhalten, können Sie die Optionen „passende Wortgruppe“ oder „genau passend“ wählen. Bei der „passenden Wortgruppe“ muss Ihr gebuchtes Keyword in der Suchanfrage vorkommen, während bei „genau passend“ der Nutzer Ihre Anzeige nur zu sehen bekommt, wenn seine Eingabe exakt mit Ihrem Keyword übereinstimmt. Google hat jedoch angekündigt, die Option von „genau passend“ zukünftig aufzuweichen, wodurch der „Exact-Match“ in dieser Form nicht mehr möglich sein wird.
Bei auszuschließenden Keywords (auch negative Keywords genannt) handelt es sich um Keywords, bei denen Ihre Anzeige nicht geschaltet werden soll. Wenn Sie z.B. das Keyword „Anwalt Aachen“ gebucht haben und zusätzlich „Verkehrsrecht“ als ausschließendes Keyword festgelegt haben, wird Ihre Anzeige bei der Suchanfrage „Anwalt Verkehrsrecht Aachen“ nicht geschaltet. Je nach individueller Zielsetzung sind unterschiedliche „ausschließende Keywords“ sinnvoll. So kann eine Kanzlei z.B. „kostenlos“ oder „gratis“ als ausschließendes Keyword festlegen, damit Ihre Anzeigen nicht geschaltet werden, wenn Nutzer nach einem kostenlosen juristischen Rat suchen. Um sinnvolle „negative“ Keywords zu finden ist die Keyword-Analyse die beste Basis. Es ist jedoch ratsam, in regelmäßigen Abständen die Suchbegriffe bei denen Ihre Anzeigen geschaltet wurden, im eigenen Google Ads Konto zu überprüfen. Diese finden Sie, indem Sie eine Kampagne auswählen, dann auf eine Anzeigengruppe gehen und den Reiter „Keywords“ anklicken. Oben, unter dem grauen Kontomenü, finden Sie dann rechts neben „Suchnetzwerk-Keywords“ und „Ausschließende Keywords“ die „Suchbegriffe“. Wenn Sie dort einen Suchbegriff entdecken, der Ihrer Meinung nach nicht passt, können Sie diesen zu den auszuschließenden Keywords hinzufügen.
Mithilfe von Zusatzinformationen können Sie das Interesse von potenziellen Mandanten wecken.
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